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Konzept der Lern- und Arbeitsgemeinschaft

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Lern- und Arbeitsgemeinschaft

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Das pädagogische Konzept der Lern- und Arbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Form der Auszubildendenbetreuung im Betrieb. In den letzten Jahren hat es in der Schweiz – mit dem USZ in einer Vorreiterrolle – an Beachtung gewonnen.

Definition der LAG

In der LAG betreuen Lernende/Studierende aus unterschiedlichen Ausbildungsphasen und Ausbildungsprogrammen gemeinsam mit dem/der Berufsbildner/in (BB) die ihnen zugeteilten Patient/innen auf der Grundlage des Modells Cognitive Apprenticeship und des Bezugspflegesystems.

Die LAG ermöglicht damit die Kontinuität des Lernens und der Versorgung der Patient/innen.

Eine LAG findet grundsätzlich immer dann statt, wenn der/die Berufsbildner/in mit mindestens einer Lernenden/Studierenden zusammenarbeitet.

Im Rahmen einer LAG versorgen bis zu vier Lernende/Studierende aus verschiedenen Ausbildungsjahrgängen gemeinsam mit dem/der BB eine Gruppe von Patient/innen. Das Fachwissen der Auszubildenden ist sehr unterschiedlich. Ziel ist es, diese Vielfalt zu nutzen, um ohne Hierarchien mit- und voneinander zu lernen. Gefördert wird so die Sozialkompetenz, welche gerade für die Arbeit in heterogenen Teams und im «Skill-Grade-Mix» gefragt ist.

Merkmale der LAG

  • Kontinuität des Lernens bei gleichzeitiger Pflege von Patienten
  • Einbringung individueller Expertise in Teams/Tandems mit verschiedenen Pflegedisziplinen
  • Peer-Teaching
  • interprofessionell, -disziplinär und -generationell
  • sorgfältiges Absprechen zwischen Beteiligten
  • Anzahl betreuter Patienten variabel
  • Schicht-unabhängig
  • Ziel, 80% der Ausbildungszeit abzudecken

(Quellen: Rhyner et al. (2018): Die Lernenden übernehmen das Abteilungsruder. SBK 2018 (01), 16-18.; Präsentation USZ (2019): Die LAG – ein etabliertes, innovatives Konzept am USZ, Veranstaltung BZ Pflege «Pflege der Zukunft», 23.01.2019.)

In der Download-Box finden Sie ein Beispiel eines LAG-Bildungskonzeptes. Wir danken Annelies Ryser herzlich für die Zurverfügungstellung.

Literatur

Küng, R. et al. (2016): Heute viel gelernt? Dann warst du sicher in der Lern- und Arbeitsgemeinschaft! Bülach, Schweiz.

Panfil, E. et al. (2017): Die Lern- und Arbeitsgemeinschaft: ein Konzept für situiertes, interdisziplinäres, kollaboratives und intergenerationelles Lernen und Arbeiten in der Praxisausbildung. PADUA 12 (4), 257-264.

LAG Verantwortung plus

Eine reguläre LAG kann gesteigert werden als Variante mit erweiterter Verantwortung und erhöhtem Komplexitätsgrad. Hier wird die volle Betreuung einer ganzen Station, dem Austausch mit anderen Berufsgruppen sowie die involvierten Organisationsarbeiten den Auszubildenden einer LAG übertragen. Dadurch steigt ihre Involvierung, das Verpflichtungs- und Verantwortungsgefühl.

Dieser Lernform geht eine sorgfältige Vorbereitung voraus, während der die BB ihren Auszubildenden diejenigen Patienten zuteilen, für die sie dann verantwortlich sein werden. Auch die Führung des Sekretariats zählt an diesem Tag zu den Aufgaben der LAG+.

Die BB bleiben derweil im Hintergrund: Sie achten auf das Einhalten von Kompetenzen und Verantwortungsbereichen der Lernenden/Studierenden, stehen für Fragen und Unklarheiten zur Verfügung und nehmen bei komplexeren Vorgängen ihre Rolle wieder voll ein.

(Quelle: Rhyner et al. (2018): Die Lernenden übernehmen das Abteilungsruder. SBK 2018 (01), 16-18.)

Literatur

Collins, J. et al. (1989): Cognitive Apprenticeship: Teaching the crafts of reading, writing, and mathematics. In: Resnick, L. (Hrsg.): Knowing, learning and instruction. Hillsdale: Lawrence Erlbaum.

Küng, R. (2014): Eine meisterhafte Ausbildung. Das Bildungskonzept der «Kognitiven Meisterlehre» am Universitätsspital Zürich. Krankenpflege, 107 (2), 18-20.

Papathomas, L., Kuhn, D. (2017): Learning to argue via apprenticeship. Journal of Child Psychology 159, 129-139.

Cognitive Apprenticeship

Ein Element des LAG-Konzeptes ist das Modell «Cognitive Apprenticeship». Dieses befähigt die Lernenden, anhand direkter Instruktion schrittweise zu eigenständigem Handeln überzugehen und Lernen als «sozialen Prozess» zu verstehen (Papathomou & Kuhn, 2017).

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(Quellen: Rhyner et al. (2018): Die Lernenden übernehmen das Abteilungsruder. SBK 2018 (01), 16-18.; Präsentation USZ (2019): Die LAG – ein etabliertes, innovatives Konzept am USZ, Veranstaltung BZ Pflege «Pflege der Zukunft», 23.01.2019.)

Literatur

Küng, R. et al. (2018): Ein zentrales pädagogisches Modell für die Praxisausbildung: „Cognitive Apprenticeship“. Das Potenzial des CAS-Modells im Kontext der Kriterien für „guten Unterricht“. PADUA (2018), 13 (2), 115–123.

Modeling mit MetaLog

Die Methode Modeling mit MetaLog lässt sich problemlos in den Berufsalltag mit Lernenden und Studierenden anwenden. Sie lässt sich überall dort anwenden, wo Menschen im Zentrum des beruflichen Handelns stehen.

Es ermöglicht Berufsbildenden und Tagesbezugspersonen im Alltag, ihr Wissen und ihre Überlegungen an die Studierenden und Lernenden weiterzugeben.

Ein grosser Teil der gesamten Ausbildungsdauer findet in der Praxis statt. Dabei orientieren sich Lernende und Studierende an ihren Berufsbildenden und Tagesbezugspersonen. Sie schauen Ihnen jeden Tag zahlreiche Handlungen ab. Diese Wirkung können Sie vervielfältigen, indem Sie Ihr Wissen sprachlich weitergeben und die Lernenden und Studierenden im Erlagen von Wissen und Erfahrungen unterstützen:

  • Ihre Überlegungen zugänglich machen
  • Ihre Handlungen benennen und begründen 
  • Ihr Wissen sichtbar machen
  • Lernmomente situativ schaffen 

Eine Präsentation über die Methode Modeling mit MetaLog stellen Ihnen die Fachbereichsleitungen Überbetriebliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Kurzer Beschrieb, Fachartikel, Videos mit Beispielszenen und mehr geben Ihnen Einblicke (Klick auf Pfeile oder auf Bildelemente).

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